Zeit­ef­fi­zi­en­ter Umgang mit Social Media, E‑Mail und Messenger

Ach­ten Sie auch auf die klei­nen Din­ge, wäh­rend Sie Ihre gro­ßen Zie­le verfolgen.

Ein Gast­bei­trag von Chris­ti­an Schwarz

Das ist wie eine Dro­ge, die sich rasend schnell aus­brei­tet, anfangs Spaß macht und auch zunächst kei­ne sicht­ba­ren Schä­den ver­ur­sacht. Unter bestimm­ten Umstän­den und vor allem bei rich­ti­ger Dosie­rung kann sie sogar von gro­ßem Nut­zen sein. Doch wer infor­miert uns über Risi­ken und Neben­wir­kun­gen? Sie könn­ten höchs­tens Ihren Zeit­ma­nage­ment- oder Ziel­fin­dungs­be­auf­trag­ten dazu befra­gen, wenn Sie einen haben.

Anfäng­lich habe ich durch­schnitt­lich 30 Mal am Tag mei­nen News­stream und Post­ein­gang gecheckt, oder das Smart­phone hat mich auf neue Nach­rich­ten hin­ge­wie­sen. Das heißt, ich las­se mich 30 Mal in mei­ner Kon­zen­tra­ti­on stö­ren und unter­bre­che die aktu­el­le Arbeit. Ver­wen­den wir nur je 5 Minu­ten zum Lesen und für kur­ze Ant­wor­ten, sind 2,5 Stun­den weg. Bedenkt man die Zeit, die wir benö­ti­gen, um wie­der in unse­re Arbeit hin­ein­zu­fin­den, brau­chen wir die­se 5 Minu­ten mit Sicherheit.

Prü­fen Sie sich selbst, um sich bewusst zu machen, wie oft Sie aus Ihrer Arbeit geris­sen wer­den. Füh­ren Sie 2 Tage lang eine Strich­lis­te: jede Stö­rung oder Unter­bre­chung ist ein Strich auf Ihrem Blatt. Ob die Unter­bre­chung gewollt oder unge­wollt ist, spielt dabei kei­ne Rolle.

Sie ken­nen alle die­se Unter­bre­chun­gen, die schein­bar immer wich­tig und drin­gend sind und die Sie kei­nes­falls auf­schie­ben dür­fen. Die Zeit ist schnell­le­big und meis­tens wird sofort eine Ant­wort erwar­tet. So gehen häu­fig drei, vier oder mehr E‑Mails hin und her, bis eine Klei­nig­keit geklärt ist. Jede erhält einen Strich, ob gele­sen oder selbst geschrie­ben. Nach­dem Sie kurz vor Fei­er­abend die Stri­che zusam­men­ge­zählt haben, über­le­gen Sie, ob Sie sich an die ers­ten 10 Nach­rich­ten des Tages noch erin­nern. Den­ken Sie kurz dar­über nach, wie vie­le tat­säch­lich zu einer Kata­stro­phe geführt hät­ten, wenn sie län­ger als drei Stun­den unbe­ant­wor­tet geblie­ben wären.

Mei­ne Erfah­rung hat mir gezeigt, dass es weni­ger als 10% sind. Mit den übri­gen gut 90% hät­te ich mir leicht ein paar Stun­den Zeit las­sen kön­nen. Vie­le davon hät­ten über­haupt kei­ner Reak­ti­on bedurft. Und selbst die wich­ti­gen 10% hin­dern die Welt meist auch nicht dar­an, sich wei­ter zu drehen.

Zeiteffizienter Umgang mit Social Media

Wenn unse­re Geschäfts­part­ner und Auf­trag­ge­ber dar­an gewöhnt sind, dass E‑Mails oder ande­re Nach­rich­ten von uns jeweils um 13:00 Uhr und gegen 16:00 Uhr beant­wor­tet wer­den, dann stel­len sie sich dar­auf ein. Sie kön­nen in Ihren Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­gram­men eine Zeit­an­ga­be für Beant­wor­tun­gen ein­stel­len (als eine Ver­si­on der Abwe­sen­heits­no­tiz). Für wirk­lich drin­gen­de Anlie­gen kön­nen Sie noch ande­re Mög­lich­kei­ten ange­ben, wie Sie im Not­fall zu errei­chen sind. Machen Sie aber deut­lich: nur im Notfall!

Ein Bei­spiel hier­für sind gut orga­ni­sier­te Phy­sio­the­ra­peu­ten oder Ärz­te. Sie kön­nen ihre Arbeit am Pati­en­ten nicht stän­dig unter­bre­chen. Auch bei einem Pfar­rer wäre es eher unge­wöhn­lich, wenn wäh­rend der Mes­se sein Han­dy klin­gelt. Obwohl es in sei­nem Fall durch­aus sein kann, dass es um Leben und Tod geht. Und glau­ben Sie, dass ein Fuß­ball­star wäh­rend eines Spiels oder wäh­rend des Trai­nings sei­ne Mes­sa­ges checkt?

Tech­nisch lässt sich das durch Ein­stel­lung der Abhol­zei­ten von Nach­rich­ten verhindern.
Und wenn das nicht geht, deak­ti­vie­ren Sie wenigs­tens das akus­ti­sche Signal und auch die opti­sche Anzei­ge für das Ein­tref­fen von Nach­rich­ten. Denn die Stö­rung beginnt schon beim Bemer­ken. Es ist wie mit der immer zu spät gestell­ten Fra­ge: „Darf ich Sie kurz stören?“

Wer sich sel­te­ner unter­bre­chen lässt, wird sehr schnell bes­se­re Arbeits­er­geb­nis­se erzie­len. Sie wer­den deut­lich mehr in höhe­rer Qua­li­tät erle­di­gen kön­nen. Wesent­lich dabei ist aber, dass Sie den Ein­druck gewin­nen, heu­te etwas Wich­ti­ges geschafft zu haben. Sie kön­nen getrost abschal­ten und den Abend ent­spannt genießen.

Das Buch zum The­ma zeit­ef­fi­zi­en­ter Umgang mit Social Media, E‑Mail und Mes­sen­ger fin­den Sie hier: “Zeit­kom­pe­tenz für Beruf und All­tag – mit weni­ger Stress mehr errei­chen

 

Autor: Chris­ti­an Schwarz

Das könn­te dich auch interessieren: