Es gibt ihn noch nicht, den All-in-one Messenger. Dabei ist er technisch schon möglich. Und was möglich ist, wird – frei nach Dürrenmatt – auch irgendwann zur Wirklichkeit. Aber was muss er können und wie werden wir diesen multifunktionalen Messenger zukünftig einsetzen?
Im Rahmen der Blogparade “Messenger & Co. die Social Media Trends” möchte ich den Messenger der Zukunft beschreiben. In der Hoffnung, dass ich ihn bald anwenden kann.
Einfache Anwendung
Als WhatsApp von Facebook gekauft wurde, gab es einen großen Aufschrei. Das Thema Sicherheit geriet plötzlich in den Fokus. Einige wanderten aus Protest zu anderen Diensten wie Threema ab. Viele der Nutzer scheiterten aber an den komplizierten Prozessen, die für die versprochene Sicherheit notwendig waren. Der Messenger der Zukunft ist, wie WhatsApp, ganz einfach zu bedienen.
Hohe Reichweite
Der zweite große Knackpunkt, der die Abwanderungs-Welle von WhatsApp schnell verebben ließ, war die geringe Verfügbarkeit von Kontakten in den alternativen Messengern. Was hilft mir ein Kommunikationsmittel, das ich alleine oder nur mit einem sehr kleinen Bruchteil meiner Kontakte gemeinsam nutze? Richtig, nichts!
1:1 Kommunikation
Gerade Jugendliche verließen jüngst Facebook, um auf Messenger-Medien wie WhatsApp oder Snapchat auszuweichen. Jugendliche bevorzugen eine nicht öffentliche 1:1 Kommunikation mit ihren Freunden. Oder maximal im Gruppen-Chat mit einem definierten Kreis. Ein soziales Medium, in dem die Eltern und Lehrer mitlesen können, ist nicht en vogue.
Sicherheit und Geschäftsmäßigkeit
Selbst WhatsApp hat kürzlich die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt und verspricht eine sichere Nachrichtenübertragung. Für gewerbliche Kommunikation eine absolute Voraussetzung. E‑Mails haben heute schon Rechtsgültigkeit und bis zu einem gewissen Grad sogar vor dem Gesetz Bestand. Die Chats aus dem Messenger hinken da leider noch hinterher.
Effektivität
Sieben Din-A‑4 Seiten ergibt der ausgedruckte Mail-Verkehr zwischen zwei Kollegen, die sich zu einem Treffen auf einer Messe verabreden. Die gleiche Verabredung via Messenger noch nicht mal eine Seite. Kommt ein dritter Kollege ins Spiel, ist eine Verabredung per Mail schon fast nicht mehr machbar. Der Einsatz von Profilbildern bringt zusätzliche Effizienz in die Kommunikation. Ein klares Plus für die Messenger.
Verfügbarkeit
Ähnlich wie die E‑Mail muss der Messenger auf allen Devices vom Smartphone bis zum Desktop verfügbar sein. Während die Mail den Weg vom Desktop zum Handy schon längst gefunden hat, ist der Weg der Messenger von den Smartphones auf die Desktops noch holprig.
Funktionalitäten
Wie die Mail muss der Messenger standardmäßig Daten wie Dateien, Fotos, Videos und PDF übertragen können. Die Messenger bieten aber weit mehr Möglichkeiten. Mit ihnen können wir telefonieren, mit Videos konferieren oder Taxis bestellen. Das Rattenrennen der Hersteller hat gerade erst begonnen.
Fazit für Unternehmen
Als Unternehmer entscheiden wir nicht darüber, über welchen Kommunikationsweg der Kunde uns erreichen will. Diese Entscheidung trifft allein der Kunde. Der Unternehmer muss sicherstellen, dass er jede Nachricht eines Kunden sofort und kompetent beantworten kann. Egal ob per Telefon, E‑Mail, Messenger oder gar noch per Fax. Ohne ein Dashboard, in dem ich alle Mail- und Messenger Clients zusammenfassen kann, funktioniert das heute kaum noch. Schon gar nicht für Unternehmen mit erfolgreichen Social-Media-Strategien.
Heute erledigen das Social-Media-Suiten und Social-Media-Community Software, wie zum Beispiel SocialHub, der Veranstalter der Blogparade. Sie bewältigen neben dem Nachrichten-Eingang über Messenger auch Social-Media Kommentare und Postings.
Der All-in-One Messenger der Zukunft
Der All-in-One Messenger der Zukunft erfüllt alle oben beschriebenen Punkte. Technisch ist das durchaus machbar. Allerdings wird nur der individuelle Ausbau von Messengern technisch vorangetrieben. Denn dort sitzen die Entwickler und dort gibt es Chancen auf funktionierende Geschäftsmodelle. Den Entwickler eines übergreifenden Messenger-Clients erwartet viel Arbeit, ohne Lohn. Auf Unterstützung der Betreiber von Messengern ist nicht zu zählen.
Eine erste Ahnung, wohin die Reise geht, zeigt Franz 5.0. Eine Desktop-App, die die gängigen Messenger-Versionen in einer App vereint:
Mein Tipp: Ausprobieren. Franz 5.0 ist mit 63 Diensten verfügbar.
Erst dann, wenn Messenger in Messenger-Clients so einfach wie unterschiedliche E‑Mail-Accounts in einen E‑Mail-Client eingebunden werden können, werden Unternehmen das volle Potential der Messenger ausschöpfen.
Autor: Josef Rankl